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Die Rechte der Betroffenen nach der DSGVO – Überblick und Bedeutung

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) stärkt die Rechte aller Personen, deren personenbezogene Daten verarbeitet werden. Diese sogenannten Betroffenenrechte geben jedem Einzelnen umfassende Kontrolle über die eigenen Daten und sorgen für Transparenz und Sicherheit im digitalen Alltag. Im Folgenden findest du die wichtigsten Rechte im Überblick:

1. Recht auf Information
Schon bei der Erhebung personenbezogener Daten müssen Betroffene umfassend und verständlich darüber informiert werden, welche Daten zu welchem Zweck verarbeitet werden, wer dafür verantwortlich ist und welche Rechte ihnen zustehen.

2. Recht auf Auskunft
Jede Person kann von Unternehmen oder Organisationen Auskunft darüber verlangen, ob und welche personenbezogenen Daten über sie gespeichert und verarbeitet werden. Dazu gehört auch das Recht auf eine Kopie dieser Daten.

3. Recht auf Berichtigung
Sind gespeicherte Daten unrichtig oder unvollständig, haben Betroffene das Recht, deren Korrektur oder Vervollständigung zu verlangen.

4. Recht auf Löschung („Recht auf Vergessenwerden“)
Betroffene können unter bestimmten Voraussetzungen verlangen, dass ihre personenbezogenen Daten gelöscht werden – etwa, wenn sie für den ursprünglichen Zweck nicht mehr benötigt werden oder eine Einwilligung widerrufen wurde.

5. Recht auf Einschränkung der Verarbeitung
In bestimmten Fällen, etwa bei Streit über die Richtigkeit der Daten oder bei unrechtmäßiger Verarbeitung, kann die Nutzung der Daten vorübergehend eingeschränkt werden.

6. Recht auf Datenübertragbarkeit
Betroffene können verlangen, dass sie ihre personenbezogenen Daten in einem strukturierten, gängigen und maschinenlesbaren Format erhalten – oder dass diese direkt an einen anderen Verantwortlichen übertragen werden.

7. Recht auf Widerspruch
Jede Person kann der Verarbeitung ihrer Daten aus Gründen, die sich aus ihrer besonderen Situation ergeben, widersprechen. Besonders relevant ist dieses Recht bei Direktwerbung.

8. Recht auf Widerruf einer Einwilligung
Wurde eine Einwilligung zur Datenverarbeitung erteilt, kann diese jederzeit für die Zukunft widerrufen werden.

9. Recht, nicht ausschließlich automatisierten Entscheidungen unterworfen zu sein
Betroffene haben das Recht, nicht einer ausschließlich auf automatisierter Verarbeitung (einschließlich Profiling) beruhenden Entscheidung unterworfen zu werden, die rechtliche Wirkung entfaltet oder sie erheblich beeinträchtigt.

10. Recht auf Beschwerde bei einer Aufsichtsbehörde
Wer der Meinung ist, dass seine Rechte verletzt wurden, kann sich bei einer Datenschutzaufsichtsbehörde beschweren.

Wie werden die Rechte ausgeübt?

  • Viele dieser Rechte müssen durch einen Antrag an das verantwortliche Unternehmen oder die Organisation geltend gemacht werden.
  • Die verantwortliche Stelle ist verpflichtet, innerhalb eines Monats zu reagieren. In Ausnahmefällen kann diese Frist um zwei weitere Monate verlängert werden, muss dies aber begründen.
  • Bei Zweifeln an der Identität kann die Vorlage zusätzlicher Informationen verlangt werden.

Die Betroffenenrechte der DSGVO geben jedem Einzelnen die Möglichkeit, selbstbestimmt über die eigenen Daten zu entscheiden, Transparenz einzufordern und sich gegen Missbrauch zu wehren. Unternehmen und Organisationen sind verpflichtet, diese Rechte zu achten und Anfragen zügig zu bearbeiten – ein wichtiger Baustein für Vertrauen und Datenschutz in der digitalen Welt.